Im Zusammenhang mit dem SNF-Forschungsprojekt "Flora Ruchat-Roncati an der ETH" und den Vorbereitungen für eine geplante SAFFA-Jubiläumsausstellung 2018 trafen sich Katia Frey und Sabine von Fischer mit Ulrike Jehle-Schulte Strathaus und dem S AM-Team Claudia Haas, Stéphanie Savio und Viviane Ehrensberger Anfang Juli in Basel. Im Fokus stand die Basler Ausstellung: Gemeinsam wurden Skizzen, Ausstellungstexte, Pressestimmen und Fotografien aus dem S AM-Archiv studiert. Weit aufschlussreicher war jedoch die "Oral History" der damaligen Direktorin. Sie erzählte, wie es zu der Ausstellung gekommen ist, wie die Wahl auf die drei Architektinnen gefallen ist (Repräsentantinnen von drei verschiedenen Altersgruppen aus drei Sprachregionen), aber auch, was es bedeutete, als Frau in den 80ern ein Architekturmuseum zu leiten. Im Pressetext zur Ausstellung schrieb sie damals: "Das Architekturmuseum kann nicht Ersatz bieten für eine nationale Ausstellung zum Thema Frauenarbeit. [...] Wenn wir dennoch eine Ausstellung angeregt haben, die sich an der Idee der beiden vorangegangenen SAFFAs orientiert, so deshalb, weil wir einerseits an die beiden wichtigen Ausstellungen erinnern wollen, andererseits neugierig waren zu erfahren, wie sich Architektinnen heute der Aufgabe nähern, eine Form zu finden für ihre Interpretation der Situation der Frau in dieser Zeit." Die Diskussion um die "Situation der Frau in dieser Zeit" ist noch längst nicht abgeschlossen. Wo stehen wir eigentlich heute?
Viviane Ehrensberger, Assistenzkuration S AM Schweizerisches Architekturmuseum